Lamentations:1-5



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* Wie liegt die Stadt so w üst , die voll Volks war ! Sie ist wie eine Witwe , die F ürstin unter den Heiden ; und die eine K önigin in den L ändern war , mu ß nun dienen . * Sie weint des Nachts , da ß ihr die Tr änen über die Wangen laufen ; es ist niemand unter allen ihren Freunden , der sie tr östet ; alle ihre N ächsten sind ihr untreu und ihre Feinde geworden . * Juda ist gefangen in Elend und schwerem Dienst ; sie wohnt unter den Heiden und findet keine Ruhe ; alle ihre Verfolger halten sie übel . * Die Stra ßen gen Zion liegen w üst ; weil niemand auf ein Fest kommt ; alle ihre Tore stehen öde , ihre Priester seufzen ; ihre Jungfrauen sehen j ämmerlich , und sie ist betr übt . * Ihre Widersacher schweben empor , ihren Feinden geht 's wohl ; denn der HERR hat sie voll Jammers gemacht um ihrer gro ßen S ünden willen , und ihre Kinder sind gefangen vor dem Feinde hin gezogen . * Es ist von der Tochter Zion aller Schmuck dahin . Ihre F ürsten sind wie die Widder , die keine Weide finden und matt vor dem Treiber her gehen . * Jerusalem denkt in dieser Zeit , wie elend und verlassen sie ist und wie viel Gutes sie von alters her gehabt hat , weil all ihr Volk darniederliegt unter dem Feinde und ihr niemand hilft ; ihre Feinde sehen ihre Lust an ihr und spotten ihrer Sabbate . * Jerusalem hat sich vers ündigt ; darum mu ß sie sein wie ein unrein Weib . Alle die sie ehrten , verschm ähen sie jetzt , weil sie ihre Bl öße sehen ; sie aber seufzt und hat sich abgewendet . * Ihr Unflat klebt an ihrem Saum ; sie h ätte nicht gemeint , da ß es ihr zuletzt so gehen w ürde . Sie ist ja zu greulich heruntergesto ßen und hat dazu niemand , der sie tr östet . Ach HERR , siehe an mein Elend ; denn der Feind prangt sehr ! * Der Feind hat seine Hand an alle ihre Kleinode gelegt ; denn sie mu ßte zusehen , da ß die Heiden in ihr Heiligtum gingen , von denen du geboten hast , sie sollen nicht in die Gemeinde kommen . * All ihr Volk seufzt und geht nach Brot ; sie geben ihre Kleinode um Speise , da ß sie die Seele laben . Ach HERR sieh doch und schaue , wie schn öde ich geworden bin ! * Euch sage ich allen , die ihr vor übergeht ; Schauet doch und sehet , ob irgend ein Schmerz sei wie mein Schmerz , der mich getroffen hat ; denn der HERR hat mich voll Jammers gemacht am Tage seines grimmigen Zorns . * Er hat ein Feuer aus der H öhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten . Er hat meinen F üßen ein Netz gestellt und mich zur ückgeprellt ; er hat mich zur W üste gemacht , da ß ich t äglich trauern mu ß. * Meine schweren S ünden sind durch seine Strafe erwacht und in Haufen mir auf den Hals gekommen , da ß mir alle meine Kraft vergeht . Der HERR hat mich also zugerichtet , da ß ich nicht aufkommen kann . * Der HERR hat zertreten alle meine Starken , die ich hatte ; er hat über mich ein Fest ausrufen lassen , meine junge Mannschaft zu verderben . Der HERR hat der Jungfrau Tochter Juda die Kelter getreten . * Darum weine ich so , und meine beiden Augen flie ßen mit Wasser , da ß der Tr öster , der meine Seele sollte erquicken , fern von mir ist . Meine Kinder sind dahin ; denn der Feind hat die Oberhand gekriegt . * Zion streckt ihre H ände aus , und ist doch niemand , der sie tr öste ; denn der HERR hat rings um Jakob her seinen Feinden geboten , da ß Jerusalem mu ß zwischen ihnen sein wie ein unrein Weib . * Der HERR ist gerecht ; denn ich bin seinem Munde ungehorsam gewesen . H öret , alle V ölker , schauet meinen Schmerz ! Meine Jungfrauen und J ünglinge sind ins Gef ängnis gegangen . * Ich rief meine Freunde an , aber sie haben mich betrogen . Meine Priester und Ältesten in der Stadt sind verschmachtet ; denn sie gehen nach Brot , damit sie ihre Seele laben . * Ach Herr , siehe doch , wie bange ist mir , da ß mir 's im Leibe davon weh tut ! Mein Herz wallt mir in meinem Leibe , weil ich so gar ungehorsam gewesen bin . Drau ßen hat mich das Schwert und im Hause hat mich der Tod zur Witwe gemacht . * Man h ört 's wohl , da ß ich seufze , und habe doch keinen Tr öster ; alle meine Feinde h ören mein Ungl ück und freuen sich ; das machst du . So la ß doch den Tag kommen , den du ausrufest , da ß es ihnen gehen soll wie mir . * La ß alle ihre Bosheit vor dich kommen und richte sie zu , wie du mich um aller meiner Missetat willen zugerichtet hast ; denn meines Seufzens ist viel , und mein Herz ist betr übt . * Wie hat der HERR die Tochter Zion mit seinem Zorn übersch üttet ! Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel auf die Erde geworfen ; er hat nicht gedacht an seinen Fu ßschemel am Tage seines Zorns . * Der HERR hat alle Wohnungen Jakobs ohne Barmherzigkeit vertilgt ; er hat die Festen der Tochter Juda abgebrochen in seinem Grimm und geschleift ; er hat entweiht beide , ihr K önigreich und ihre F ürsten . * Er hat alle H örner Israels in seinem grimmigen Zorn zerbrochen ; er hat seine rechte Hand hinter sich gezogen , da der Feind kam , und hat in Jakob ein Feuer angesteckt , das umher verzehrt . * Er hat seinen Bogen gespannt wie ein Feind ; seine rechte Hand hat er gef ührt wie ein Widersacher und hat erw ürgt alles , was lieblich anzusehen war , und seinen Grimm wie ein Feuer ausgesch üttet in der H ütte der Tochter Zion . * Der HERR ist gleich wie ein Feind ; er hat vertilgt Israel ; er hat vertilgt alle ihre Pal äste und hat die Festen verderbt ; er hat der Tochter Juda viel Klagens und Leides gemacht . * Er hat sein Gezelt zerw ühlt wie einen Garten und seine Wohnung verderbt ; der HERR hat zu Zion Feiertag und Sabbat lassen vergessen und in seinem grimmigen Zorn K önig und Priester sch änden lassen . * Der HERR hat seinen Altar verworfen und sein Heiligtum entweiht ; er hat die Mauern ihrer Pal äste in des Feindes H ände gegeben , da ß sie im Hause des Herrn geschrieen haben wie an einem Feiertag . * Der HERR hat gedacht zu verderben die Mauer der Tochter Zion ; er hat die Richtschnur dar übergezogen und seine Hand nicht abgewendet , bis er sie vertilgte ; die Zwinger stehen kl äglich , und die Mauer liegt j ämmerlich . * Ihre Tore liegen tief in der Erde ; er hat die Riegel zerbrochen und zunichte gemacht . Ihr K önig und ihre F ürsten sind unter den Heiden , wo sie das Gesetz nicht üben k önnen und ihre Propheten kein Gesicht vom HERRN haben . * Die Ältesten der Tochter Zion liegen auf der Erde und sind still ; sie werfen Staub auf ihre H äupter und haben S äcke angezogen ; die Jungfrauen von Jerusalem h ängen ihr H äupter zur Erde . * Ich habe schier meine Augen ausgeweint , da ß mir mein Leib davon wehe tut ; meine Leber ist auf die Erde ausgesch üttet über den Jammer der Tochter meines Volkes , da die S äuglinge und Unm ündigen auf den Gassen in der Stadt verschmachteten , * da sie so zu ihren M üttern sprachen : Wo ist Brot und Wein ? da sie auf den Gassen in der Stadt verschmachteten wie die t ödlich Verwundeten und in den Armen ihrer M ütter den Geist aufgaben . * Ach du Tochter Jerusalem , wem soll ich dich vergleichen , und wof ür soll ich dich rechnen ? Du Jungfrau Tochter Zion , wem soll ich dich vergleichen , damit ich dich tr östen m öchte ? Denn dein Schaden ist gro ß wie ein Meer ; wer kann dich heilen ? * Deine Propheten haben dir lose und t örichte Gesichte gepredigt und dir deine Missetat nicht geoffenbart , damit sie dein Gef ängnis abgewandt h ätten , sondern haben dir gepredigt lose Predigt , damit sie dich zum Lande hinaus predigten . * Alle , die vor übergehen , klatschen mit den H änden , pfeifen dich an und sch ütteln den Kopf über die Tochter Jerusalem ; Ist das die Stadt , von der man sagt , sie sei die allersch önste , der sich das ganze Land freut ? * Alle deine Feinde sperren ihr Maul auf wider dich , pfeifen dich an , blecken die Z ähne und sprechen : He ! wir haben sie vertilgt ; das ist der Tag , den wir begehrt haben ; wir haben 's erlangt , wir haben 's erlebt . * Der HERR hat getan , was er vorhatte ; er hat sein Wort erf üllt , das er l ängst zuvor geboten hat ; er hat ohne Barmherzigkeit zerst ört ; er hat den Feind über dich erfreut und deiner Widersacher Horn erh öht . * Ihr Herz schrie zum HERRN . O du Mauer der Tochter Zion , la ß Tag und Nacht Tr änen herabflie ßen wie einen Bach ; h öre nicht auf , und dein Augapfel lasse nicht ab . * Stehe des Nachts auf und schreie ; sch ütte dein Herz aus in der ersten Wache gegen den HERRN wie Wasser ; hebe deine H ände gegen ihn auf um der Seelen willen deiner jungen Kinder , die vor Hunger verschmachten vorn an allen Gassen ! * HERR , schaue und siehe doch , wen du so verderbt hast ! Sollen denn die Weiber ihres Leibes Frucht essen , die Kindlein , so man auf H änden tr ägt ? Sollen denn Propheten und Priester in dem Heiligtum des HERRN erw ürgt werden ? * Es lagen in den Gassen auf der Erde Knaben und Alte ; meine Jungfrauen und J ünglinge sind durchs Schwert gefallen . Du hast erw ürgt am Tage deines Zorns ; du hast ohne Barmherzigkeit geschlachtet . * Du hast meine Feinde umher gerufen wie auf einen Feiertag , da ß niemand am Tage des Zorns des HERRN entronnen oder übriggeblieben ist . Die ich auf den H änden getragen und erzogen habe , die hat der Feind umgebracht . * Ich bin ein elender Mann , der die Rute seines Grimmes sehen mu ß. * Er hat mich gef ührt und lassen gehen in die Finsternis und nicht in Licht . * Er hat seine Hand gewendet wider mich und handelt gar anders mit mir f ür und f ür . * Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen . * Er hat mich verbaut und mich mit Galle und M ühe umgeben . * Er hat mich in Finsternis gelegt wie die , so l ängst tot sind . * Er hat mich vermauert , da ß ich nicht heraus kann , und mich in harte Fesseln gelegt . * Und wenn ich gleich schreie und rufe , so stopft er die Ohren zu vor meinem Gebet . * Er hat meinen Weg vermauert mit Werkst ücken und meinen Steig umgekehrt . * Er hat auf mich gelauert wie ein B är , wie ein L öwe im Verborgenen . * Er l äßt mich des Weges fehlen . Er hat mich zerst ückt und zunichte gemacht . * Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesteckt . * Er hat aus dem K öcher in meine Nieren schie ßen lassen . * Ich bin ein Spott allem meinem Volk und t äglich ihr Liedlein . * Er hat mich mit Bitterkeit ges ättigt und mit Wermut getr änkt . * Er hat meine Z ähne zu kleinen St ücken zerschlagen . Er w älzt mich in der Asche . * Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben ; ich mu ß des Guten vergessen . * Ich sprach : Mein Verm ögen ist dahin und meine Hoffnung auf den HERRN . * Gedenke doch , wie ich so elend und verlassen , mit Wermut und Galle getr änkt bin ! * Du wirst ja daran gedenken ; denn meine Seele sagt mir es . * Das nehme ich zu Herzen , darum hoffe ich noch . * Die G üte des HERRN ist 's , da ß wir nicht gar aus sind ; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende , * sondern sie ist alle Morgen neu , und deine Treue ist gro ß. * Der HERR ist mein Teil , spricht meine Seele ; darum will ich auf ihn hoffen . * Denn der HERR ist freundlich dem , der auf ihn harrt , und der Seele , die nach ihm fragt . * Es ist ein k östlich Ding , geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen . * Es ist ein k östlich Ding einem Mann , da ß er das Joch in seiner Jugend trage ; * da ß ein Verlassener geduldig sei , wenn ihn etwas überf ällt , * und seinen Mund in den Staub stecke und der Hoffnung warte * und lasse sich auf die Backen schlagen und viel Schmach anlegen . * Denn der HERR verst ößt nicht ewiglich ; * sondern er betr übt wohl , und erbarmt sich wieder nach seiner G üte . * Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betr übt , * als wollte er die Gefangenen auf Erden gar unter seine F üße zertreten * und eines Mannes Recht vor dem Allerh öchsten beugen lassen * und eines Menschen Sache verkehren lassen , gleich als s ähe es der HERR nicht . * Wer darf denn sagen , da ß solches geschehe ohne des HERRN Befehl * und da ß nicht B öses und Gutes komme aus dem Munde des Allerh öchsten ? * Wie murren denn die Leute im Leben also ? Ein jeglicher murre wider seine S ünde ! * Und la ßt uns erforschen und pr üfen unser Wesen und uns zum HERRN bekehren ! * La ßt uns unser Herz samt den H änden aufheben zu Gott im Himmel ! * Wir , wir haben ges ündigt und sind ungehorsam gewesen ; darum hast du billig nicht verschont ; * sondern du hast uns mit Zorn übersch üttet und verfolgt und ohne Barmherzigkeit erw ürgt . * Du hast dich mit einer Wolke verdeckt , da ß kein Gebet hindurch konnte . * Du hast uns zu Kot und Unflat gemacht unter den V ölkern . * Alle unsre Feinde sperren ihr Maul auf wider uns . * Wir werden gedr ückt und geplagt mit Schrecken und Angst . * Meine Augen rinnen mit Wasserb ächen über den Jammer der Tochter meines Volks . * Meine Augen flie ßen und k önnen nicht ablassen ; denn es ist kein Aufh ören da , * bis der HERR vom Himmel herabschaue uns sehe darein . * Mein Auge fri ßt mir das Leben weg um die T öchter meiner Stadt . * Meine Feinde haben mich gehetzt wie einen Vogel ohne Ursache ; * sie haben mein Leben in einer Grube fast umgebracht und Steine auf mich geworfen ; * sie haben mein Haupt mit Wasser übersch üttet ; da sprach ich : Nun bin ich gar dahin . * Ich rief aber deinen Namen an , HERR , unten aus der Grube , * und du erh örtest meine Stimme : Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien ! * Du nahest dich zu mir , wenn ich dich anrufe , und sprichst : F ürchte dich nicht ! * Du f ührest , HERR , die Sache meiner Seele und erl ösest mein Leben . * Du siehest , HERR , wie mir so Unrecht geschieht ; hilf mir zu meinem Recht ! * Du siehst alle ihre Rache und alle ihre Gedanken wider mich . * HERR , du h örest ihr Schm ähen und alle ihre Gedanken über mich , * die Lippen meiner Widersacher und ihr dichten wider mich t äglich . * Schaue doch , sie sitzen oder stehen auf , so singen sie von mir ein Liedlein . * Vergilt ihnen , HERR , wie sie verdient haben ! * La ß ihnen das Herz erschrecken , la ß sie deinen Fluch f ühlen ! * Verfolge sie mit deinem Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN . * Wie ist das Gold so gar verdunkelt und das feine Gold so h äßlich geworden und liegen Steine des Heiligtums vorn auf allen Gassen zerstreut ! * Die edlen Kinder Zions , dem Golde gleich geachtet , wie sind sie nun den irdenen T öpfen gleich , die ein T öpfer macht ! * Auch Schakale reichen die Br üste ihren Jungen und s äugen sie ; aber die Tochter meines Volks mu ß unbarmherzig sein wie ein Strau ß in der W üste . * Dem S äugling klebt seine Zunge am Gaumen vor Durst ; die jungen Kinder heischen Brot , und ist niemand , der es ihnen breche . * Die zuvor leckere Speisen a ßen , verschmachten jetzt auf den Gassen ; die zuvor in Scharlach erzogen sind , die m üssen jetzt im Kot liegen . * Die Missetat der Tochter meines Volks ist gr ößer denn die S ünde Sodoms , die pl ötzlich umgekehrt ward , und kam keine Hand dazu . * Ihre F ürsten waren reiner denn der Schnee und klarer denn Milch ; ihre Gestalt war r ötlicher denn Korallen ; ihr Ansehen war wie Saphir . * Nun aber ist ihre Gestalt so dunkel vor Schw ärze , da ß man sie auf den Gassen nicht kennt ; ihre Haut h ängt an den Gebeinen , und sind so d ürr wie ein Scheit . * Den Erw ürgten durchs Schwert geschah besser als denen , so da Hungers starben , die verschmachteten und umgebracht wurden vom Mangel der Fr üchte des Ackers . * Es haben die barmherzigsten Weiber ihre Kinder selbst m üssen kochen , da ß sie zu essen h ätten im Jammer der Tochter meines Volks . * Der HERR hat seinen Grimm vollbracht ; er hat seinen grimmigen Zorn ausgesch üttet ; er hat zu Zion ein Feuer angesteckt , das auch ihre Grundfesten verzehrt hat . * Es h ätten 's die K önige auf Erden nicht geglaubt noch alle Leute in der Welt , da ß der Widersacher und Feind sollte zum Tor Jerusalems einziehen . * Es ist aber geschehen um der S ünden willen ihrer Propheten und um der Missetaten willen ihrer Priester , die darin der Gerechten Blut vergossen . * Sie gingen hin und her auf den Gassen wie die Blinden und waren mit Blut besudelt , da ß man auch ihre Kleider nicht anr ühren konnte ; * man rief sie an : Weicht , ihr Unreinen , weicht , weicht , r ührt nichts an ! Wenn sie flohen und umherirrten , so sagte man auch unter den Heiden : Sie sollten nicht l änger dableiben . * Des HERRN Zorn hat sie zerstreut ; er will sie nicht mehr ansehen . Die Priester ehrte man nicht , und mit den Alten übte man keine Barmherzigkeit . * Noch gafften unsre Augen auf die nichtige Hilfe , bis sie m üde wurden , da wir warteten auf ein Volk , das uns doch nicht helfen konnte . * Man jagte uns , da ß wir auf unsern Gassen nicht gehen durften . Da kam auch unser Ende ; unsre Tage sind aus , unser Ende ist gekommen . * Unsre Verfolger waren schneller denn die Adler unter dem Himmel ; auf den Bergen haben sie uns verfolgt und in der W üste auf uns gelauert . * Der Gesalbte des HERRN , der unser Trost war , ist gefangen worden , da sie uns verst örten ; des wir uns tr östeten , wir wollten unter seinem Schatten leben unter den Heiden . * Ja , freue dich und sei fr öhlich , du Tochter Edom , die du wohnst im Lande Uz ! denn der Kelch wird auch über dich kommen ; du mu ßt auch trunken und entbl ößt werden . * Aber deine Missetat hat ein Ende , du Tochter Zion ; er wird dich nicht mehr lassen wegf ühren . Aber deine Missetat , du Tochter Edom , wird er heimsuchen und deine S ünden aufdecken . * Gedenke , HERR , wie es uns geht ; schaue und siehe an unsre Schmach ! * Unser Erbe ist den Fremden zuteil geworden und unsre H äuser den Ausl ändern . * Wir sind Waisen und haben keinen Vater ; unsre M ütter sind Witwen . * Unser Wasser m üssen wir um Geld trinken ; unser Holz mu ß man bezahlt bringen lassen . * Man treibt uns über Hals ; und wenn wir schon m üde sind , l äßt man uns doch keine Ruhe . * Wir haben uns m üssen Ägypten und Assur ergeben , auf da ß wir Brot satt zu essen haben . * Unsre V äter haben ges ündigt und sind nicht mehr vorhanden , und wir m üssen ihre Missetaten entgelten . * Knechte herrschen über uns , und ist niemand , der uns von ihrer Hand errette . * Wir m üssen unser Brot mit Gefahr unsers Lebens holen vor dem Schwert in der W üste . * Unsre Haut ist verbrannt wie in einem Ofen vor dem greulichen Hunger . * Sie haben die Weiber zu Zion geschw ächt und die Jungfrauen in den St ädten Juda 's . * Die F ürsten sind von ihnen gehenkt , und die Person der Alten hat man nicht geehrt . * Die J ünglinge haben M ühlsteine m üssen tragen und die Knaben über dem Holztragen straucheln . * Es sitzen die Alten nicht mehr unter dem Tor , und die J ünglinge treiben kein Saitenspiel mehr . * Unsers Herzens Freude hat ein Ende ; unser Reigen ist in Wehklagen verkehrt . * Die Krone unsers Hauptes ist abgefallen . O weh , da ß wir so ges ündigt haben ! * Darum ist auch unser Herz betr übt , und unsre Augen sind finster geworden * um des Berges Zion willen , da ß er so w üst liegt , da ß die F üchse dar über laufen . * Aber du , HERR , der du ewiglich bleibst und dein Thron f ür und f ür , * warum willst du unser so gar vergessen und uns lebenslang so gar verlassen ? * Bringe uns , HERR , wieder zu dir , da ß wir wieder heimkommen ; erneuere unsre Tage wie vor alters ! * Denn du hast uns verworfen und bist allzusehr über uns erz ürnt .

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