2Samuel:17-19




sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:1 @ Darauf schlug Ahitophel Absalom vor: Ich will mir einmal zwölftausend Mann auswählen und mich aufmachen, um David noch in der Nacht nachzusetzen

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:2 @ und ihn zu überfallen, während er noch ermattet und mutlos ist: so werde ich ihn in Schrecken setzen; alles Volk, das er bei sich hat, wird die Flucht ergreifen, und ich werde den König allein erschlagen können.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:3 @ Dann will ich alles Volk zu dir zurückbringen, so wie eine Neuvermählte zu ihrem Gatten zurückkehrt: du stehst ja doch nur einem Manne nach dem Leben, und das ganze Volk wird Frieden haben!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:4 @ Dieser Rat sagte Absalom zu, ebenso allen Vornehmsten Israels.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:5 @ Doch gebot Absalom: Ruft doch auch den Arkiter Husai, daß wir hören, was er zu sagen hat!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:6 @ Als nun Husai bei Absalom eintrat, teilte ihm Absalom mit: den und den Vorschlag hat Ahitophel gemacht: sollen wir seinen Vorschlag ausführen? Wo nicht, so rede du!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:7 @ Husai erwiderte Absalom: Diesmal ist der Rat, den Ahitophel erteilt hat, nicht ersprießlich.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:8 @ Und zwar sagte Husai: Du kennst deinen Vater und seine Leute, was für Helden sie sind und wie grimmen Mutes - einer Bärin auf dem Felde gleich, der die Jungen geraubt sind; dazu ist dein Vater ein Kriegsmann, der hält nicht Nachtruhe mit den Leuten:

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:9 @ sicher hält er sich jetzt in irgendeiner Schlucht oder an irgendeinem Platze versteckt. Fallen nun gleich anfangs einige von ihnen, und die Leute hören es, so werden sie behaupten: Unter den Leuten, die es mit Absalom halten, ist eine Niederlage angerichtet worden!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:10 @ Da wird es dann geschehen: auch der Tapfere, der beherzt ist, wie ein Löwe, wird gänzlich verzagen; denn ganz Israel weiß, daß dein Vater ein Held und seine Begleiter tapfere Männer sind.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:11 @ Und so rate ich: Es soll ganz Israel von Dan bis Beerseba um dich versammelt werden, so massenhaft wie der Sand, der am Meeresufer liegt, und du selbst ziehst in ihrer Mitte aus.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:12 @ Stoßen wir dann auf ihn an irgend einem Platze, wo er sich betreffen läßt, so fallen wir auf ihn nieder, wie der Tau aufs Erdreich fällt, und es soll von ihm und von den Männern allen, die er bei sich hat, auch nicht einer übrig bleiben!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:13 @ Zieht er sich aber in eine Stadt zurück, so soll ganz Israel Seile an jene Stadt anlegen, und wir schleifen sie ins Thal, bis auch nicht ein Steinchen mehr dort zu finden sein wird.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:14 @ Da riefen Absalom und alle Israeliten: Der Rat des Arkiters Husai ist besser, als Ahitophels Rat! Jahwe hatte es nämlich so geordnet, daß der gute Rat Ahitophels zunichte werden sollte, damit Jahwe das Unheil über Absalom kommen ließe.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:15 @ Darauf teilte Husai den Priestern Zadok und Abjathar mit: Das und das hat Ahitophel Absalom und den Vornehmsten Israels geraten, und das und das habe ich geraten.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:16 @ So schickt denn eilends hin und meldet David Folgendes: Bringe die Nacht nicht bei den Furten in der Steppe zu, setze vielmehr über, damit der König und alles Volk, das bei ihm ist, nicht aufgerieben werde!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:17 @ Es hatten sich aber Jonathan und Ahimaaz bei der Quelle Rogel aufgestellt, und eine Magd ging je und je hin und brachte ihnen Nachricht; dann gingen sie jedesmal und hinterbrachten sie dem Könige David; denn sie durften sich nicht sehen lassen und in die Stadt kommen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:18 @ Einst aber sah sie ein Knabe und teilte es Absalom mit. Da liefen die beiden eilig weiter, bis sie zu dem Hause eines Mannes in Bahurim gelangten, der in seinem Hof einen Brunnen besaß; da stiegen sie hinunter,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:19 @ und das Weib nahm eine Decke, breitete sie über den Brunnen hin und streute Schrotkorn darüber, daß man nicht das Geringste bemerkte.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:20 @ Als nun die Leute Absaloms zu dem Weibe ins Haus kamen und fragten: Wo sind Ahimaaz und Jonathan? sagte das Weib zu ihnen: Sie sind zum Wasser weitergegangen! Sie suchten, und als sie sie nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:21 @ Als sie nun weggegangen waren, stiegen jene aus dem Brunnen herauf, gingen weiter und brachten dem Könige David Kunde. Und zwar sprachen sie zu David: Auf! Setzt eilig über das Wasser, denn so hat Ahitophel in betreff eurer geraten!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:22 @ Da machte sich David und alles Volk, das bei ihm war, auf und setzten über den Jordan. Bis der Morgen tagte, fehlte niemand, bis auf den letzten Mann, der nicht über den Jordan gesetzt wäre.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:23 @ Als aber Ahitophel sah, daß sein Rat nicht zur Ausführung kam, sattelte er den Esel und machte sich auf den Weg nach Hause in seine Vaterstadt; da bestellte er sein Haus und erhängte sich. Als er gestorben war, wurde er in seines Vaters Grab begraben.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:24 @ So war David schon nach Mahanaim gelangt, als Absalom, gegleitet von allen Israeliten, den Jordan überschritt.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:25 @ An Stelle Joabs hatte Absalom Amasa an die Spitze des Heers gestellt. Amasa war der Sohn eines Mannes, der hieß Jithra der Ismaelit; er hatte mit Abigal, der Tochter Isais, der Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs, Umgang gepflogen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:26 @ Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:27 @ Als aber David nach Mahanaim kam, hatten Sobi, der Sohn des Nahas aus der Hauptstadt der Ammoniter, Machir, der Sohn Ammiels, aus Lodebar, und der Gileadit Barsillai aus Rogelim

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:28 @ Betten, Decken, Töpfe, irdene Geschirre, Weizen, Gerste, Mehl, Röstkorn, Bohnen, Linsen,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:17:29 @ Honig, Sahne, Schafe und Kuhkäse gebracht und setzten David und dem Volke, das mit ihm war, zu essen vor; denn sie dachten: das Volk ist in der Steppe hungrig, erschöpft und durstig geworden.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:1 @ Nun musterte David das Kriegsvolk, das er bei sich hatte, und stellte an ihre Spitze Anführer über je tausend und über je hundert.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:2 @ Sodann teilte David das Kriegsvolk in drei Teile, ein Dritteil unter dem Befehle Joabs, ein Dritteil unter dem Befehle von Joabs Bruder Abisai, dem Sohne der Zeruja, ein Dritteil unter den Befehle des Gathiters Ithai. Dabei erklärte David den Leuten: Ich bin entschlossen, ebenfalls mit euch ins Feld zu ziehen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:3 @ Die Leute erwiderten: Du darfst nicht ins Feld ziehen! Denn falls wir die Flucht ergriffen, wird man sich um uns nicht kümmern; auch wenn die Hälfte von uns ums Leben käme, wird man sich um uns nicht kümmern, denn du bist wie von uns zehntausend. Auch ist es jetzt besser, wenn du uns von der Stadt aus zur Hilfe bereit bist.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:4 @ Der König entgegnete ihnen: Was euch gut dünkt, will ich thun. Sodann stellte sich der König an die Seite des Thors, während alles Volk nach Hunderten und Tausenden auszog.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:5 @ Der König gab aber Joab, Abisai und Ithai den Befehl: Verfahrt mir gelinde mit dem jungen Manne, mit Absalom! Und alles Volk hörte zu, wie der König allen Heerführern Absaloms halber Befehl erteilte.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:6 @ So zogen die Leute ins Feld, Israel entgegen. Im Walde von Mahanaim kam es zur Schlacht.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:7 @ Dort wurden die Leute von Israel von Davids Kriegern zurückgeschlagen, so saß an jenem Tage dort eine schwere Niederlage erfolgte - zwanzigtausend Mann.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:8 @ Es verbreitete sich aber dort der Kampf über das ganze Land, und der Wald raffte mehr Leute hinweg, als das Schwert an jenem Tage weggerafft hatte.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:9 @ Da kam Absalom zufällig Davids Kriegern unter die Augen. Absalom ritt nämlich ein Maultier, und das Maultier drang in das dichte Terebinthengebüsch ein, so daß sein Kopf in einer Terebinthe hängen blieb, und er so zwischen Himmel und Erde schwebte, während das Maultier unter ihm davonlief.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:10 @ Das sah einer, der teilte es Joab mit und sprach: Da habe ich eben Absalom an der Therebinthe hängen sehen!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:11 @ Joab erwiderte dem Manne, der ihm die Kunde brachte: Nun, wenn du ihn gesehen hast, warum hast du ihn da nicht auf der Stelle zu Boden geschlagen? An mir wäre es dann gewesen, dir zehn Silbersekel und einen Gürtel zu geben!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:12 @ Der Mann entgegnete jedoch Joab: Und wenn man mir tausend Silbersekel in die Hand zahlte - ich würde an des Königs Sohn nicht Hand anlegen; hat doch der König vor unseren Ohren dir, Abisai und Ithai den Befehl gegeben: Habt mir auf den jungen Mann, auf Absalom acht!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:13 @ Hätte ich aber heimtückisch gegen ihn gehandelt - es bleibt ja dem Könige nicht das Geringste verborgen -, du würdest dich dann doch beiseite halten!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:14 @ Da rief Joab: Unter diesen Umständen mag ich mich nicht länger mit dir aufhalten! Ergriff drei Wurfspieße und stieß sie Absalom in die Brust. da er aber im Gezweige der Terebinthe hängend noch am Leben war,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:15 @ traten zehn Knappen, Joabs Waffenträger, herzu und schlugen Absalom vollends tot.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:16 @ Alsdann ließ Joab in die Posaune stoßen; da standen die Krieger von der Verfolgung Israels ab, denn Joab gebot den Kriegern Halt.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:17 @ Darauf nahmen sie Absalom, warfen ihn in ein großes Loch im Wald und türmten einen mächtigen Steinhaufen über ihm auf. Die Israeliten aber hatten sich ingesamt ein jeder in seine Heimat geflüchtet.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:18 @ Absalom hatte schon bei Lebzeiten den Malstein im Königsthale genommen und ihn für sich errichtet, weil er sich sagte: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen fortleben zu lassen! und hatte den Malstein mit seinem Namen benannt. Daher heißt er bis zum heutigen Tage das Denkmal Absaloms.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:19 @ Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, rief: Ich möchte gern hinlaufen und dem Könige die Botschaft bringen, daß ihm Jahwe Recht geschafft hat gegenüber seinen Feinden.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:20 @ Joab erwiderte ihm: Du bist am heutigen Tage nicht der Mann für eine Botschaft; ein andermal magst du Botschaft bringen: am heutigen Tage aber darfst du nicht Botschaft bringen, ist ja doch des Königs Sohn tot!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:21 @ Hierauf gebot Joab dem Mohren: Geh, melde dem Könige, was du gesehen hast! Da warf sich der Mohr vor Joab nieder und lief davon.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:22 @ Nun redete Ahimaaz, der Sohn Zadoks, Joab noch einmal an: Mag kommen, was da will: ich möchte doch auch noch hinter dem Mohren herlaufen! Joab entgegnete. Was willst du den hinlaufen, mein Sohn, da dir doch kein Botenlohn ausgezahlt werden wird?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:23 @ Er antwortete: Mag kommen, was da will - ich laufe hin! Da sprach er zu ihm: So laufe! Da lief Ahimaaz den Weg durch die Jordanaue und überholte den Mohren.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:24 @ David saß eben zwischen den beiden Thoren. Der Späher aber stieg auf das Dach des Thors gegen die Mauer hin. Als er nun ausschaute, nahm er war, wie ein Mann allein daherlief.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:25 @ Der Späher rief dem Könige die Meldung zu. der König sprach: Ist er allein, so bringt er gute Botschaft! Jener lief und lief und war schon nahe herangekommen,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:26 @ da sah der Späher einen zweiten Mann einherlaufen. Der Späher rief ins Thor hinein: Da läuft noch ein zweiter Mann allein daher. Der König sprach: Auch der bringt gute Botschaft!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:27 @ Da rief der Späher: So viel ich sehe, gleicht das Laufen des ersten dem Laufen des Ahimaaz, des Sohnes Zadoks. Der König sprach: Das ist ein trefflicher Mann, der kommt zu glücklicher Botschaft!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:28 @ Ahimaaz aber kam heran und rief dem Könige zu: Heil! warf sich sodann vor dem Könige mit dem Angesicht zur Erde nieder und sprach: Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der die Leute preisgegeben hat, die wider meinen königlichen Herrn ihre Hand erhoben haben!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:29 @ Der König fragte: Geht es dem jungen Manne, dem Absalom, wohl? Ahimaaz sagte: Ich sah einen großen Zusammenlauf, als Joab deinen Sklaven abschickte; aber ich habe nicht erfahren, was vorging.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:30 @ Der König erwiderte: Tritt beiseite und stelle dich hierher! Da trat er beiseite und stand da,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:31 @ als eben der Mohr eintraf. Der Mohr rief: Mein königlicher Herr lasse sich frohe Botschaft melden; denn heute hat Jahwe dir Recht geschafft gegenüber allen, die sich gegen dich empört haben!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:18:32 @ Der König fragte den Mohren: Geht es dem jungen Manne, dem Absalom, wohl? Der Mohr erwiderte: Mögen die Feinde meines königlichen Herrn und alle, die sich feindlich wider dich erheben, dem jungen Manne gleich werden!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:1 @ Da erbebte der König, ging in das Obergemach im Thore hinauf und weinte. Im Gehen aber rief er die Worte: Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! O wäre doch ich statt deiner gestorben, Absalom, mein Sohn, mein Sohn!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:2 @ Als nun Joab hinterbracht wurde: der König weint und härmt sich um Absalom!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:3 @ Da gestaltete sich an jenem Tage der Sieg für das ganze Volk zu einer Trauer, weil das Volk an jenem Tage die Kunde vernahm: Der König grämt sich um seinen Sohn!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:4 @ So stahl sich denn das Volk an jenem Tage zum Einzug in die Stadt heran, wie sich ein Heer heranstiehlt, das sich mit Schimpf bedeckt hat, weil es in der Schlacht geflohen ist.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:5 @ Der König aber hatte sich das Gesicht verhüllt, und der König schrie laut auf: Mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:6 @ Da begab sich Joab zum König hinein und sprach: Heute hast du alle deine Diener offen beschimpft, die dir, wie deinen Söhnen und Töchtern, deinen Gattinnen und Kebsweibern heute das Leben gerettet haben,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:7 @ indem du denen, die dich hassen, Liebe, und denen die dich lieben, Haß erzeigt hast: denn heute hast du wissen lassen, daß du keine Heeresobersten und Diener habest, - ja jetzt weiß ich: wäre Absalom noch am Leben und wir alle jetzt tot, so wärest du damit ganz zufrieden!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:8 @ Nun aber auf! Tritt hinaus und sprich freundlich mit deinen Unterthanen! Denn bei Jahwe schwöre ich es: Solltest du nicht zum Vorschein kommen, so wird fürwahr diese Nacht auch nicht ein Mann bei dir verbleiben, und das müßte für dich ein Unheil sein, schlimmer als irgend eines, das von deiner Jugend an bis jetzt über dich gekommen ist!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:9 @ Da stand der König auf und setzte sich unter das Thor. Als man nun dem ganzen Volke kund gab: Der König sitzt unter dem Thore! kam alles Volk vor den König. Als nun von Israel jedermann nach seiner Heimat geflohen war,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:10 @ lag das ganze Volk im Hader; in allen Stämmen Israels hieß es: Der König hat uns aus der Gewalt unserer Feinde befreit und er hat uns aus der Gewalt der Philister errettet: nun aber ist er vor Absalom aus dem Lande geflohen;

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:11 @ Absalom hingegen, den wir zum König über uns gesalbt hatten, ist in der Schlacht gefallen - nun denn! Was zögert ihr den König zurückzuführen? Was ganz Israel unter sich sagte, kam vor den König.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:12 @ Der König aber sandte zu den Priestern zadok und Abjathar und ließ ihnen sagen: Redet mit den Vornehmen Judas und fragt: Warum wollt ihr zurückbleiben, wenn es sich darum handelt, den König in seinen Palast zurückzuführen?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:13 @ Ihr seid meine Stammesgenossen, mein Fleisch und Bein seid ihr: warum wollt ihr also zurückbleiben, wenn es sich darum handelt, den König zurückzuführen?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:14 @ Und zu Amasa sagt: Du bist ja doch mein Fleisch und Bein - Gott mag mir anthun, was er will, wenn du nicht bei mir auf Lebenszeit an Joabs Stelle Oberfeldherr wirst!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:15 @ Der lenke den Sinn aller Judäer, daß sie einmütig dem König entboten: Kehre mit deinem ganzen Hofe zurück!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:16 @ So trat denn der König den Rückweg an und gelangte an den Jordan, während die Judäer nach dem Gilgal kamen, um dem König entgegenzugehen und den König über den Jordan überzusetzen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:17 @ Es kam aber auch der Benjaminit Simei, der Sohn Geras aus Bahurim, eilends mit den Judäern herab dem Könige David entgegen,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:18 @ und mit 1000 Mann aus Benjamin. Sauls Hausvogt Ziba aber war samt seinen fünfzehn Söhnen und seinen zwanzig Sklaven dem Könige voraus an den Jordan hinab geeilt;

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:19 @ sie hatten die Furt überschritten, um die Familie des Königs überzusetzen und ihm zur Verfügung zu stehen. Und Simei, der Sohn Geras, warf sich vor dem Könige nieder, als er eben über den Jordan setzen wollte,

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:20 @ und redete den König an: Möge mir mein Herr Verschuldung nicht anrechnen und gedenke nicht an das, was dein Sklave an dem Tage verbrochen hat, als mein Herr und König Jerusalem verließ, und beachte es nicht:

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:21 @ dein Sklave ist sich ja bewußt, daß ich mich vergangen habe; aber, wie du siehst, bin ich heute als der erste vom ganzen Hause Joseph zur Einholung meines königlichen Herrn herabgekommen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:22 @ Da ergriff Abisai, der Sohn der Zeruja, das Wort und sprach: Sollte deswegen Simei nicht ums Leben gebracht werden? Er hat ja den Gesalbten Jahwes verwünscht!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:23 @ David erwiderte jedoch: Was habe ich mit euch zu thun, ihr Zerujasöhne, daß ihr mir heute zum Versucher werdet? Solte heute in Israel jemand ums Leben kommen? Weiß ich doch nun, daß ich jetzt König über Israel bin.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:24 @ So sagte denn der König zu Simei: Du sollst nicht sterben! Und der König beschwor es ihm.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:25 @ Und Meribaal, Sauls Enkelsohn, war gleichfalls zur Einholung des Königs herabgekommen; er hatte seine Füße nicht gepflegt, seinen Bart nicht geordnet und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, an dem der König sich auf den Weg gemacht hatte, bis zu dem Tag, an dem er wohlbehalten zurückkehrte.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:26 @ Als er nun von Jerusalem her zur Einholung des Königs herbeikam, fragte ihn der König: Warum bist du nicht mit mir ausgezogen, Meribaal?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:27 @ Er antwortete: Mein Herr und König! Mein Diener hat mich betrogen. Dein Sklave befahl ihm nämlich: Sattle mir einmal die Eselin, daß ich sie besteige, um den König zu begleiten! - Dein Sklave ist ja lahm.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:28 @ Aber er hat deinen Sklaven bei meinem königlichen Herrn verleumdet. Doch mein königlicher Herr gleicht dem Engel Gottes: So thu, was dir gut dünkt!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:29 @ Meine ganze Familie hatte ja von meinem Herrn und König nichts zu erwarten, als den Tod; da hast du deinen Sklaven unter deine Tischgenossen aufgenommen -, was bleibt mir noch für ein Recht, was für ein Anspruch an den König?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:30 @ Der König erwiderte ihm: Was machst du noch viele Worte? Ich bestimme: Du und Ziba sollen das Gut teilen!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:31 @ Meribaal antwortete dem König: Er mag sogar das Ganze haben, nachdem mein Herr und König wohlbehalten heimgekehrt ist.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:32 @ Der Gileadit Barsillai war von Rogelim herabgekommen und zog mit dem Könige zum Jordan, um ihn über den Jordan zu geleiten.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:33 @ Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achzig Jahren. Er hatte den König während seines Aufenthalts in Mahanaim mit Lebensmitteln versorgt; er war nämlich ein sehr vermögender Mann.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:34 @ Da sprach der König zu Barsillai: Du mußt mit mir gehen, daß ich bei mir in Jerusalem für deine alten Tage sorge.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:35 @ Barsillai aber erwiderte dem Könige: Wie viel Lebenszeit habe ich noch, daß ich mit dem Könige nach Jerusalem gehen sollte?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:36 @ Achzig Jahre bin ich jetzt alt: könnte ich da noch Gutes und Schlechtes unterscheiden, oder würde dein Knecht einen Geschmack von dem haben, was ich esse und was ich trinke? Oder könnte ich noch der Stimme der Sänger und Sängerinnen lauschen? Wozu also sollte dein Knecht meinem königlichen Herrn noch zur Last fallen?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:37 @ Ein wenig wollte dein Knecht den König begleiten; aber warum vergilt mir der König in dieser Weise?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:38 @ Laß deinen Knecht umkehren, daß ich in meiner Vaterstadt bei dem Grabe meines Vaters und meiner Mutter sterbe: hier dein Knecht Kimham mag mit meinem Herrn und Könige ziehen; thue an ihm, was dir gut scheint!

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:39 @ Der König erwiderte: So mag Kimham mit mir ziehen; ich werde an ihm thun, was dir gut scheint, und was immer du von mir haben willst, werde ich dir erweisen.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:40 @ Nun setzte alles Kriegsvolk über den Jordan, dann setzte der König über. Dabei küßte der König Barsillai und verabschiedete sich von ihm, worauf er in seine Heimat zurückkehrte.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:41 @ Darauf zog der König nach dem Gilgal und Kimham zog mit ihm. Das gesamte Kriegsvolk von Juda aber zog mit dem Könige, ebenso die Hälfte des Kriegsvolks von Israel.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:42 @ Plötzlich kamen alle übrigen Israeliten beim König an. Sie fragten den König: Warum haben unsere Volksgenossen, die Juden, dich entführt und den König und seine Familie samt der ganzen Umgebung Davids über den Jordan gebracht?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:43 @ Die Judäer insgesamt erwiderten den Israeliten: Der König ist uns doch verwandt! Warum bist du denn da wegen dieser Angelegenheit in Zorn geraten? Haben wir etwa ein Stück vom Könige gegessen, oder ist er etwa von uns weggeschleppt worden?

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:19:44 @ Die Israeliten aber antworteten den Judäern: Wir haben zehn Teile am Könige, dazu bin ich der Erstgeborene dir gegenüber; warum also hast du mich gering geachtet? Und wurde nicht auf meiner Seite zuerst der Wunsch laut, meinen König zurückzubringen? Die Judäer aber ließen noch heftigere Worte fallen, als von seiten der Israeliten geschehen war.

sf_textbibel_1906_nt_at@2Samuel:20:1 @ Nun war dort von ungefähr ein nichtswürdiger Mensch, ein Benjaminit, Namens Seba, Sohn Bichris, mit anwesend; der stieß in die Posaune und rief: Wir haben keinen Teil an David und kein Erbe am Sohn Isais - ein jeder in seine Heimat, Israel!


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